Ansätze zu Nachhaltigkeit und ökologischen Veränderungen moderner
Wirtschaft und Gesellschaft werden bisher hauptsächlich hinsichtlich
ihrer äußeren materiellen Dimension betrachtet. Moralische Appelle
fordern zu mehr Nachhaltigkeit und schonenderem Umgang mit den
Ressourcen unseres Planeten auf. Aber warum funktionieren sie nicht?
Warum schaden wir uns und unserer Umwelt, obwohl wir WISSEN, wenn wir so
weitermachen, wird die Erde so nicht mehr existieren können? Um etwas zu
verändern, müssen wir innerlich berührt werden, „es muss uns unter die
Haut gehen“ - wie der bekannte Hirnforscher Gerald Hüther es sagt. - Und
dies, so wussten schon die antiken griechischen Philosophen geht nur mit
einer Bildung unseres inneren Seelenlebens im Einklang mit unserem
Geist, einem Leben in Balance. Die postmoderne Gesellschaft leidet an
einer chronischen kollektiven Abspaltung von sich selbst. Emotionen und
Gefühle wollen nicht gefühlt werden. Sie sind jedoch der Kern dessen,
der berührt werden muss, damit echte Transformation geschehen kann. Wenn der Mensch lernt mit seiner inneren Natur achtsam umzugehen, wird
er es auch mit der äußeren.
Dr. phil. Gabriele Sigg, Soziologie und Philosophie/ Berlin

2. Darstellung des Wissensstandes und Forschungslücken