Ein wichtiger Ansatz ist dabei der Blick auf agile Unternehmen.
Die Zeiten strenger Hierarchien sind vorbei.
Ein Grund hierfür:
Sowohl in den Unternehmen, als auch in der Gesellschaft steigen Komplexität und Dynamik. Teilweise getrieben von der Digitalisierung aber auch anderen Faktoren, wie steigendem Wohlstand oder Bildung.
Der Großteil der Menschen möchte am Gestalten der Organisation bzw. der Gesellschaft teilnehmen - einen Sinn in der eigenen Arbeit / des Engagements finden und sich nicht mehr auf einzelne Entscheider verlassen - dies gilt sowohl für die Politik, als auch die klassischen Vorgesetzten. Letztere werden der Komplexität nicht mehr gerecht.
Es muss Kommunikation auf Augenhöhe stattfinden, die die Verantwortung aller fördert und die Stärken und Sichtweisen der Betroffenen in die Gestaltung von Zukunft mit einbezieht. Dies geht weit über ein einfaches mit einbinden hinaus.
Ein weiterer Grund:
Eine langfristige Planung ist oft zu statisch, um der Dynamik Herr zu werden. Die Intervalle, in denen Anpassung oder Neudenken erforderlich sind, werden immer kürzer.
Unter Anderem stellen sich folgende Fragen:
- Können klassische Managementsysteme / -methoden dem noch gerecht werden?
- Welche Methoden und Werkzeuge gibt es bereits?
- Wie ist Kommunikation auf Augenhöhe möglich – Was bedeutet das für ein neues Führungsverständnis?
- Was braucht es, um einen Raum für Selbstverantwortung zu schaffen?
- Wie müssen Führungskräfte in Politik und Wirtschaft umdenken, damit Menschen wirklich ihre Qualtäten und ihre Potentiale entfalten können?
- Was macht das mit der Fehlerkultur, wie wir sie kennen?
- Welche Rolle spielt an dieser Stelle Vertrauen?
- Was ist der Sinn und Zweck von Unternehmen / Organisationen? Wirklich nur Geld verdienen und Wachstum?
- Ist Work-Life-Balance dann noch nötig oder kann es gelingen, dass die Menschen in Beruf und Öffentlichkeitsarbeit so sein können, wie sie sind?
- Braucht es noch disziplinarische Hierarchien?
Erste Ansätze als Antworten auf diese Fragen gibt es bereits. Diese müssen geteilt, diskutiert und weiterentwickelt werden. Dabei kann heute schon festgestellt werden, dass durch Menschen, die in ihrer Ganzheit im Unternehmen / der Gesellschaft eingebunden sind und Sinnhaftigkeit erfahren, Höchstleistungen erreicht werden können, ohne dabei den Menschen Energie zu rauben. Vor allem in der Wirtschaft wird der soziale Aspekt der Nachhaltigkeit oft als wichtiger, aber wirtschaftlichen Zielen entgegenwirkender Aspekt betrachtet. Genau das Gegenteil ist der Fall, wenn neue Unternehmensmodelle ihre Wirkung zeigen.

Unternehmenskonzepten

Kommentare

zu Sozial-ökologische Problemlagen:
a)Es wäre genauer zu spezifizieren, inwieweit Unternehmen ‚Wettbewerbszwängen‘ ausgesetzt sind und inwieweit sie sozialökologische Gestaltungsspielräume (sei es bei gegebener Wettbewerbssituation, sei es zur Veränderung der Wettbewerbsbedingungen selber) haben.
b)Als wichtiger externer Einflussfaktor bei dieser Frage ist die gesellschaftliche und politische Einbettung des Marktwettbewerbs hervorzuheben. Je nach Aktivitätsbereich machen sich hier umweltpolitische Regelungsdichte, industriepolitische Milieus und die Orientierung an einem umweltbezogenen Reputationswettbewerb als derartige Einflussfaktoren für die Spielräume der sozialökologischen Transformation geltend.
c)Wichtige interne Einflussfaktoren können die Unternehmensverfassung bzw. genereller die Entscheidungsfindung in Unternehmen (Offenheit/Nichtoffenheit für die gesellschaftliche Resonanz auf Unternehmensaktivitäten) und das Arbeitszeit und –entlohnungsregime (Ausmaß der Bindung an monetäre Erfolgsgrößen) genannt werden. Bei der Charakterisierung dieser Einflussfaktoren können neuere verhaltensökonomische Erkenntnisse berücksichtigt werden.
d)Vor diesem Hintergrund sollten (ggf. branchenspezifisch) sozialökologische Transformationsprofile für Unternehmen entwickelt werden, in denen die Wettbewerbssituation, Produktbesonderheiten, Unternehmensorganisation sowie unternehmensspezifische Arbeitszeit und –entlohnungsregime in die Betrachtung einbezogen werden.

zu Forschungsfragen:
a)Was sind die wichtigsten Hindernisse für eine ökologische Umorientierung des Unternehmenshandelns? Beispielsweise: Gibt es Treiber und Anreize für das Mengenwachstum (physische Investitionen, Waren- und Dienstleistungsproduktion usw.) wie etwa economies of scale & scope, die Amortisation von Innovationen, Marktanteilsstrategien usw.
b)Welche Überlegungen sind bei der Entwicklung sozialökologischer Transformationsprofile für Unternehmen im Einzelnen zu berücksichtigen? Welche Rolle spielen nationale, branchenbezogene und unternehmensbezogene Besonderheiten?
c)Welche Instrumente(nbündel) können bei der sozialökologischen Transformation eingesetzt werden. Beispiel: Verbindung von Arbeitszeitverkürzung mit radikalem recycling.