Wichtig wäre die Forschungsfragen um zwei Themenbereiche "Unternehmen als lernende Organisation" und Unternehmeskommunikation zu ergänzen. Zu dem ersten wäre wichtig zu untersuchen wie kann die Kompetenz für Nachhaltigkeit auf allen Ebenen des Unternehmens aufgebaut werden)welche Kompetenzen stehen im Vordergrund? Welche Rolle können in diesen Prozessen die Change Agents spielen?

Sozial-ökologische ProblemlagenDie klassische Rolle und Position von Unternehmen hat sich in den letzten Jahren in mehrfacher Hinsicht verändert. Umwelt-und Sozial-Standards spielen eine größere Rolle, bedingt durch internationale Vereinbarungen oder Deklarationen (Pariser Klima-Abkommen, Agenda 2030, UN-Leitprinzipien für Wirtschaft und Menschenrechte), Gesetzgebung auf nationaler und EU-Ebene, Absichtserklärungen wie die zu Green Economy, Initiativen der Bundesregierung (z. B. Nationaler Aktionsplan Wirtschaft und Menschenrechte, Bündnis nachhaltige Textilien), Aufkommen alternativer Wirtschaftskonzepte sowie durch den verschärfter Blick der Öffentlichkeit und steigende gesellschaftliche Ansprüche. Weltwirtschaftlich verschiebt sich der Schwerpunkt zunehmend in Schwellenländer, insbesondere nach China, das wichtige wirtschaftliche Prozesse dominiert (Beispiel Elektromobilität, Verfügbarkeit von Rohstoffen). Deutschland ist als rohstoffarmes Land und Exportweltmeister besonders von weltwirtschaftlichen Entwicklungen abhängig.Die technologischen Entwicklungen haben sich außerordentlich beschleunigt, durch die Digitalisierung/Automatisierung gibt es eine zunehmende Kopplung, Verstärkung und Beschleunigung von technologischen und sozialen Innovationen, neue Produkte, Dienstleistungen und Geschäftsmodelle entstehen, bestehende werden radikal in Frage gestellt. Das Verhältnis zu Konsumenten ändert sich, zum Beispiel durch Prosumer, Sharing-Konzepte oder mit Bürgerenergiegesellschaften.Unternehmen professionalisieren ihr Umwelt- und Nachhaltigkeitsmanagement zunehmend, eine absolute Minderung von Energie- und Ressourcenverbrauch gelingt jedoch den wenigsten. Wettbewerbsumfeld und regulatorischer Rahmen determinieren (und limitieren) maßgeblich die Möglichkeiten, mit ökologischen oder nachhaltigen Produkten im Wettbewerb erfolgreich zu sein. Die „externen Kosten“ finden sich in der Regel nicht im Zielsystem von Unternehmen wieder.nach oben2. Darstellung des Wissensstandes und ForschungslückenDie weltweite Produktion und der weltweite Konsum sind seit dem Zweiten Weltkrieg exponentiell gestiegen. Gleiches gilt für den ökologischen Fußabdruck der Konsummuster, der die Tragfähigkeit der Ökosysteme zunehmend überfordert. Durch den berechtigten Nachholbedarf in Entwicklungs-und Schwellenländern sowie die erwartete Zunahme der Weltbevölkerung wird sich diese Entwicklung ohne drastische Gegenmaßnahmen deutlich verschärfen. Konsistenz-und energieeffizienzbezogene Maßnahmen und nachgeschaltete Filter-oder Reinigungstechnologien konnten die Entwicklung allenfalls abmildern. Durch die digitale industrielle Revolution und durch bereits „ausgerufene“ oder absehbare intentionale Transformationen (Energiewende sowie Mobilitätswende, Agrarwende) ändern sich die Bedingungen für Unternehmen kontinuierlich oder disruptiv.Besondere Forschungslücken bestehen bei Visionen/alternativen Wirtschafts- und Unternehmenskonzepten; Nachhaltigkeitsinnovationen; Nachhaltigkeitsorientiertes Changemanagement in der Wertschöpfungskette; Governance-Konzepten sowie der Bewertung von Unternehmenshandeln. Nachstehend ist der Forschungsbedarf dazu spezifiziert.nach oben3. Beschreibung möglicher Forschungsfragen

Kommentare

Ich denke, dass in diesem einleitenden Teil drei grundlegend verschiedene Unternehmenstypen differenziert werden sollten, da ihre Bedingungen und Rollen in einem Transformationsprozess sehr unterschiedlich sind: 1. Großunternehmen (Goliaths), 2. Etablierte KMU und 3. Start-ups/Existenzgründer.