Das Plädoyer, das Thema Arbeit ins Zentrum der Diskussionen um einen sozial-ökologische Transformation zu stellen und dabei einen erweiterten Arbeitsbegriff zugrunde zu legen, ist zweifelsohne zu begrüßen. Allerdings wäre es verkürzt, nur auf das Konzept des „vorsorgenden Wirtschaftens“ zur rekurrieren und andere Diskussionsstränge, die ebenfalls auf eine soziale-ökologische Transformation der Arbeitsgesellschaft abzielen, auszublenden. Verwiesen sei hier u.a. auf die Diskussionen um einen Übergang zu „nachhaltiger Arbeit“ (UNDP 2015; Barth et al. 2016).

Im Rahmen des Netzwerks „Vorsorgendes Wirtschaften“ arbeiten wir u.a. an solch einem neuen Arbeits- und Produktivitätskonzept für eine sozial-ökologische Transformation. Eine Basis in diesem Zusammenhang ist die Kategorie (Re)Produktivität (Biesecker/ Hofmeister 2006 u.a.) und der mit ihr verbundene vierstufige gesellschaftliche (Re)Produktionsprozess. Kern des Konzepts (wir nennen es „Vorsorgendes Arbeiten“) ist ein erweitertes Verständnis von Arbeit als vielfältiges „Arbeiten“.