Es ist natürlich richtig, dass die Industrie (4.0) diese Veränderungen ausgelöst hat, aber wie bei vielen Prozessen liegt das Kernproblem darin, dass die Prozesse damit vorgestaltet wurden, aber nicht aktiv nachgestaltet werden durch insbesondere politische Regulierungen. Bei vielen dieser Veränderungen ist es an der Zeit, einen Schritt zurückzutreten und mit Forschungsfragen gezielt anzusetzen, um die bestehenden Postulate zu hinterfragen, zu erforschen, auf welche Grundlage diese Veränderungen gestellt werden sollen und in welche Rahmenbedingungen sie eingebettet werden müssen, um sozial und ökologisch vertretbare Prozesse zu schaffen. Dabei geht es nicht darum, Digitalisierung abzulehnen oder aufzuhalten, sondern sie konkret zu gestalten: Wo in welchem Ausmaß und mit welchen Parametern soll eine Maschine Menschenarbeit übernehmen? Was ist der Wert von Maschinenarbeit für den Menschen und für das Unternehmen, aber auch: Wenn Unternehmen auf Maschinenarbeit umstellen - muss diese dann vielleicht so wie Lohnarbeit besteuert werden, um einerseits Ressourcen zur Kompensation des Arbeitsplatzverlustes zu generieren, etwa für ein bedingungsloses Grundeinkommen oder neue/andere Bildungsangebote? Wie kann ein Mensch-Maschine-Verhältnis überhaupt positiv sein, wenn der Mensch vor allem das Gefühl hat, durch eine billigere Arbeitskraft (die u.a. nicht besteuert wird) ersetzt worden zu sein? Wo kann der Wert für den Menschen in dieser Maschinenarbeit liegen?

Die durch Industrie 4.0 ausgelösten Veränderungen