Sozial-ökologische Dimensionen des Wohnens

Grundbedürfnis Wohnen und nachhaltiger Umgang mit Flächen

Wenn sich die Politik heute auf ein Thema einigen kann, dann darauf, dass wieder mehr Wohnraum geschaffen werden muss. Die Entwicklung von Wohn- aber auch Gewerbeflächen finden per Definition auf begrenzter Fläche und in Konkurrenz zu anderen Nutzungsoptionen zw. Schutz- und Reserveflächen statt. Alle Strategien zur Optimierung des Gesamtsystems, z.B. durch Verdichtung oder durch Flächenrecycling, stoßen irgendwann an Grenzen und produzieren zwangsläufig neue Interessenkonflikte.
Insgesamt stellt der Umgang mit Fläche eine planetare Grenze dar. Schon heute stoßen wir aber an "urbane oder regionale Grenzen". Wer stellt das Stopp-Schild auf, wenn diese erreicht und übertreten wird

- wann ist Deutschland fertiggebaut und wo liegt die Obergrenze durch Inanspruchnahme von Fläche durch Bebauung?
- ergeben sich dadurch individuelle Nutzungsobergrenzen?
- wie soll darüber, bspw. in hoch beanspruchten urbanen Ballungszentren, entschieden werden? welche Formen der Partizipation? wer entscheidet mit: nur die, die schon da sind oder auch diejenigen, die zuziehen wollen?
weitere Fragen:
- wie wird im Zweifelsfall entschieden ob nach innen - auf Kosten von Stadtgrün und anderen wenig genutzten Flächen - nachverdichtet wird oder ob die Stadt nach außen "ins Grüne" wachsen soll?
- stehen auch Verkehrsflächen, vor allem die, die der Autoverkehr nutzt, zur Disposition? wir wird darüber entschieden?
- welche finanziellen Anreize zum flächensparenden Bauen sind möglich
- welche rechtlichen Voraussetzungen sind nötig um zu entscheiden, dass etwas nicht gebaut wird
- welche Steuerungsinstrumente haben wir um Rückbau von bebauter Fläche zu befördern - wer ist zuständig?