Sozial-ökologische Transformation des Gebäudesektors
Neu eingereichtes Thema
Autoren: Veit Bürger (Öko-Institut), Julia Weiß (IÖW)
1. Sozial-ökologische Problemlagen:
Die Wärmeversorgung der Gebäude verantwortet in Deutschland rund ein Drittel des Endenergiever-brauchs sowie rund ein Viertel der energiebedingten CO2-Emissionen. Die von der Bundesregierung angestrebte Energiewende kann deshalb nur gelingen, wenn diese Wende auch im Gebäudesektor umgesetzt wird. Entsprechend verfolgt die Bundesregierung das Ziel, bis 2050 einen nahezu klima-neutralen Gebäudebestand zu erreichen. Trotz zahlreicher politischer Instrumente sowie erkennbarer Erfolge bei der Energieeffizienz der Gebäude ist die Sanierungsaktivität in Hinblick auf die Handlungs-notwendigkeiten nach wie vor viel zu gering. Dies betrifft sowohl die Sanierungsrate wie auch die Sa-nierungstiefe. Gleichzeitig wird ein erheblicher Anteil der potenziellen Energieeinsparung durch ener-getische Gebäudesanierung durch die stetige Zunahme der Wohn- und Nutzfläche kompensiert. Diese wiederum ist Folge der Demografie (Remanenzeffekt, Sinken der durchschnittlichen Haushaltsgröße) wie auch gestiegener Komfortansprüche.
Die sehr langen Investitionszyklen bedingen eine große Trägheit des Gebäudesektors. Entsprechend besteht die Herausforderung, die Transformation zügig und entschlossen voranzutreiben. Anders als in anderen Sektoren sind im Gebäudesektor die Markt- und Akteursstrukturen sehr kleinteilig und hete-rogen: Den mehr als 15 Millionen Haus- und Wohnungseigentümern steht ein Sanierungsmarkt ge-genüber, der sich durch eine Vielfalt an Akteuren und eine starke lokale/regionale Gliederung aus-zeichnet. Insbesondere die heute noch wenig aktive aber sehr große Zielgruppe der privaten Eigentü-mer/innen (Eigennutzer, Kleinvermieter, Wohnungseigentümergemeinschaften) ist mit zahlreichen oftmals sehr zielgruppenspezifischen und teilweise nicht finanziellen Hemmnissen behaftet. Der Sanie-rungsmarkt wiederum sieht sich mit einem zunehmend knapper werdenden Fachkräfteangebot und einer schon jetzt sehr hohen Auslastung konfrontiert.
Die Ziele der Wärmewende im Gebäudesektor stehen zur Zeit im Spannungsfeld mit anderen gesell-schaftlichen Debatten, insbesondere dem Problem des bezahlbaren Wohnraums. Die hohe Kapitalin-tensität zielkonformer Sanierungsmaßnahmen wirft zudem die Frage nach der gesellschaftlichen Ver-teilung der Transformationskosten auf. Insbesondere die Wärmedämmung sieht sich derzeit mit einem erheblichen Akzeptanzproblem konfrontiert, wobei baukulturelle und soziale Aspekte, aber auch die ökologische Qualität der Dämmung eine wichtige Rolle spielen. Schließlich bedeuten die regional sehr unterschiedlichen Wohnungsmärkte (Zuzugs- vs. Entleerungsregion, Vermieter- vs. Mietermarkt) für die zu aktivierenden Akteure sehr unterschiedliche Entscheidungskontexte, die wiederum angepasste Interventionsansätze erfordern.
In Hinblick auf die Transformation des Gebäudesektors fehlen der Öffentlichkeit und den Medien at-traktive Leitbilder. Im gesellschaftlichen Diskurs verengt sich die Diskussion über das Für und Wider der energetischen Gebäudemodernisierung sehr stark auf die rein energetischen Aspekte und die damit verbundenen Kostenfragen.
2. Darstellung des Wissensstandes und der Forschungslücken
Zahlreiche Forschungsarbeiten beschreiben den zielkonformen Zukunftsraum und belegen damit die technische Machbarkeit der Sektortransformation (z.B. BDI 2018, dena 2018, BMWi 2015, FhG ISI et al. 2017). Der Zielraum wird dabei vor allem über die zwei Dimensionen „Senkung des Endenergiebedarfs (Energieeffizienz)“ und „Erhöhung des erneuerbaren Anteils zur Deckung des Endenergiebedarfs“ aufgespannt. Wissensbestände liegen zudem zu den zielgruppenspezifischen Hemmnissen zu Lasten weitreichender Sanierungsmaßnahmen (z.B. ISOE et al. 2010) sowie den verschiedenen politischen Interventionsmöglichkeiten vor. Die Entscheidungskontexte wurden in erster Linie für die Gruppe selbstnutzender Eigenheimbesitzer/innen (z.B. WI 2016; IÖW 2015; ISOE/IÖW 2013) sowie vereinzelt für Privatvermieter/innen (z.B. IÖW/WI 2018, WI 2016; IWU 2016; IÖW 2015) untersucht. Sie belegen, dass diese Eigentümergruppen besonders schwer erreichbar sind. Als dritte Dimension der Erreichung der Klimaziele für den Gebäudebestand spielt das energiesparende Verhalten der Nutzer eine wichtige Rolle. Hier sind neben Nutzungsbedürfnissen auch Problembewusstsein und Verhaltensroutinen wesentliche Einflussfaktoren (Öko-Institut et al. 2016, Ifeu et al. 2016).
Soziale Aspekte einer klimaverträglichen Transformation des Gebäudesektors, insbesondere in Hinblick auf die Verteilung der Kosten und Einsparungen in der Gesellschaft und die resultierenden Kosten des Wohnens, werden in einigen Studien mit unterschiedlichem methodischen Vorgehen untersucht (z.B. adelphi 2018, Guske et al. 2017, Schulte/Heindl 2017, FU Berlin et al. 2016, Prognos et al. 2015, Öko-Institut et al. 2016). Andere Ansätze konzentrieren sich auf Energieeffizienzmaßnahmen, wie bspw. Gebäudesanierung, und ihre Möglichkeiten, Energiearmut zu mindern oder zu vermeiden (z.B. Öko-Institut 2018, Öko-Institut 2015, Dubois 2015 UCL et al. 2015 Rehdanz/Stöwhase 2008, Snell/Thomson 2013, SQ Consul et al. 2016).
Und schließlich tritt in den letzten Jahren die Rolle des Handwerks für die Energiewende in den wis-senschaftlichen Fokus (z.B. Prognos 2018, Öko-Institut 2018, DHI 2016).
Forschungs- und Umsetzungsaktivitäten wurden im Rahmen der sozial-ökologischen Forschung u.a. in den Fördermaßnahmen „Nachhaltige Transformation urbaner Räume“, „Solares Bauen/Energieeffiziente Stadt“, „Umwelt- und Gesellschaftsverträgliche Transformation des Energiesystems“ unternommen.
Forschungslücken bestehen insbesondere hinsichtlich der Frage, wie sich die Transformation in Rich-tung der Sektordekarbonisierung auf die Eigentümer, Mieter und Vermieter in verschiedenen sozio-ökonomischen Gruppen auswirkt; ferner, wie sich unterschiedliche Eigentümer/innen konkret zu ener-getischen Sanierungen motivieren lassen, welche Sanierungslösungen aus sozial-ökologischer Sicht anzustreben und umsetzbar sind, welche Rolle hierbei lokale Akteure spielen können, wie Nutzer/innen und deren Bedürfnisse Berücksichtigung finden und wie das Thema energetische Sanierung insgesamt eingebettet werden kann in die Debatten um zukünftige Wohn- und Lebensvorstellungen sowie weitere gesellschaftliche (z.B. alternde Gesellschaft, Digitalisierung), sozialpolitische („bezahlbares“ Wohnen) und marktwirtschaftliche (Wohnungsmarkt, Immobilienmarkt, Bodenmarkt etc.) Entwicklungen.
3. Beschreibung möglicher Forschungsfragen
Mögliche Forschungsfragen für inter- und transdisziplinäre Forschungsvorhaben in diesem Bereich können sich auf folgende Themen erstrecken:
- Gesellschaftliche Auswirkungen und Akzeptanz: Untersuchung der eigentümer-und mieter-gruppenspezifischen Auswirkungen einer Transformation hin zu einem klimaneutralen Ge-bäudebestand; Untersuchung der eigentümer- und mietergruppenspezifischen Akzeptanz unterschiedlicher Sanierungslösungen; Entwicklung positiver Narrative für einen klimaneut-ralen Gebäudebestand
- Zielgruppen: Genaue Identifikation von Zielgruppen und Möglichkeiten diese zu erreichen. Wie genau müssten Materialien/Anreize für unterschiedliche Zielgruppen aufbereitet sein und welche Überlegungen spielen für den Empfänger der Information/Anreize, aber auch die Informations-/Anreizgeberin eine Rolle (z.B. Kosten)? Wie können Informationen möglichst effizient und wirksam verteilt werden und was kann man aus anderen Ländern lernen
- Sanierungs-Dienstleistungen: Welche Rolle können Sanierungsdienstleistungen in der Transformation des Gebäudebestands einnehmen; Entwicklung zielgruppenspezifischer Sanierungs-Dienstleistungen in Form von „Rundum-Sorglos“-Paketen (im Sinne einer Sa-nierungsbegleitung von der Erstberatung bis Abschluss der Maßnahmen); Entwicklung in-novativer Geschäfts- und Finanzierungsmodelle
- Wohneigentümergemeinschaften/Hausverwaltungen: Ergänzung des Rollenbilds der klas-sischen Hausverwaltung und damit Förderung „nachhaltiger“ bzw. „sozial-ökologischer“ Hausverwaltungen mit dem Ziel, den Einfluss von Hausverwaltungen im Diskussions- und Entscheidungsprozess von Eigentümergemeinschaften über energetische Modernisie-rungsmaßnahmen positiv zu nutzen
- Nutzer/innen: Einbeziehung Nutzer/innen in Sanierungsprozesse; Synergien und Konflikte zwischen Eigentümer/innen und Nutzer/innen; Einfluss des Nutzerverhaltens auf Sanie-rungserfolge und Energieeffizienz
- Effizienzsteigerung in der (Wohn-)Flächennutzung von Gebäuden: Entwicklung von Kon-zepten und Instrumenten für eine effizientere Flächennutzung und für zukunftsgerechteren Wohnungsbau; gesellschaftliche Auswirkungen flächensteuernder Ansätze/Interventionen; Untersuchung zu den Bedürfnissen verschiedener Zielgruppen an Wohnraumnachfragern – wie lassen sich innovative Wohnraumkonzepte (flexible Grundrisse, Gemeinschaftsräume, etc.) mit den Interessen von Investoren und Wohnraumsuchenden verknüpfen
- Verbreitungspfade für energiesparendes Verhalten: Wer sind die Pioniere für energiespa-rendes Verhalten beim Wohnen, welche Motivallianzen bedingen deren Verhalten und wie lässt sich dieses Verhalten in die Breite tragen
- Energetische Gebäudesanierung und Gentrifizierung/Verdrängung: Untersuchung des „Verdrängungspotentials“, dabei Differenzierung zwischen „sanierungsbedingter“ sowie „normaler“ Gentrifizierung; Entwicklung von Konzepten, energetische Sanierungen sozial-verträglich auszugestalten
- Bürgerenergie: Entwicklung neuer Partnerschaften, Geschäfts- und Finanzierungsmodelle für die Wärmerzeugung im Wechselspiel zwischen Energieversorgern und Bürgern/innen als Konsumenten und Prosumenten
- Kommunen und Stadtplanung: Synergien und Konflikte zwischen energetischen Zielen und stadtentwicklungs-/raumplanerischen /sozialen Zielen; Möglichkeiten und Grenzen von Kommunen bei der Unterstützung energetischer Sanierung (Vorreiterrolle, Unterstützungs-angebote, etc.)
- Evaluierung von Transformationsstrategien im Gebäudesektor: Untersuchung der Vertei-lungswirkungen bestehender bzw. vorgeschlagener Strategien/Politiken und Maßnahmen, Identifikation von Best-Practice Beispielen im In- und Ausland (kann man von anderen Ländern etwas lernen in Bezug auf effiziente Anreizsetzung und verträgliche Kostensteige-rungen) und darauf aufbauend Entwicklung von Vorschlägen für zielgruppenspezifische, sozialverträgliche Strategien für Deutschland
- Evaluierung: Für die Weiter- und Neuentwicklung von Instrumenten und Maßnahmen sind die Erfahrungen anderer Länder sehr wertvoll. Allerdings sind Evaluierungen nationaler Instrumente und Maßnahmen nicht immer gut dokumentiert und / oder zugänglich. Eine Meta-Analyse vorhandener Evaluierungen könnte den Stand der Aktivitäten verdeutlichen
- Energiearmut bei prekär Beschäftigten: Untersuchung der Situation von prekär Beschäftigten in Bezug auf Energiearmut. Wie kann die Rolle von Sozial- vs. Energie- und Klimapolitik in eine geeignete Balance gebracht werden
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Annotation vom 06.07.2018 - 20:21
Dies kann ich nur unterstützen, die Handlungs bzw. Entscheidungssituation von Eigenheimbesitzern, Neukäufern, Eigentümer in Gemeinschaften, etc, ist unterschiedlich. Zur Gestaltung von wirksamen Maßnahmen müssen die Handlungssituationen, mit möglichen Handlungsanlässen bzw. zu schaffenden Handlungsanlässen genauer verstanden werden.
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ielgruppen: Genaue Identifikation von Zielgruppen und Möglichkeiten diese zu erreichen. Wie genau müssten Materialien/Anreize für unterschiedliche Zielgruppen aufbereitet sein und welche Überlegungen spielen für den Empfänger der Information/Anreize, aber auch die Informations-/Anreizgeberin eine Rolle (z.B. Kosten)? Wie können Informationen möglichst effizient und wirksam verteilt werden und was kann man aus anderen Ländern lernen
Annotation vom 06.07.2018 - 19:20
Taucht dieser Aspekt wirklich bei den Forschungsfragen auf?
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welche Sanierungslösungen aus sozial-ökologischer Sicht anzustreben und umsetzbar sind
Annotation vom 06.07.2018 - 18:17
Es gibt Hinweise darauf, dass Suffizienz die sozialverträglichste Nachhaltigkeitsstrategie im Bereich von Wohnen und Bauen ist.
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Soziale Aspekte einer klimaverträglichen Transformation des Gebäudesektors, insbesondere in Hinblick auf die Verteilung der Kosten und Einsparungen in der Gesellschaft und die resultierenden Kosten des Wohnens, werden in einigen Studien mit unterschiedlichem methodischen Vorgehen untersucht (z.B. adelphi 2018, Guske et al. 2017, Schulte/Heindl 2017, FU Berlin et al. 2016, Prognos et al. 2015, Öko-Institut et al. 2016).
Annotation vom 06.07.2018 - 15:07
Hier muss unbedingt die Partizipation im wahren Wortsinn verstanden und angewendet werden. Die potenziellen Gebäudesanierer sollten als eigenständige Disziplin verstanden werden, die auf 'Augenhöhe' in den interdisziplinären Prozess von Beginn an und ernsthaft einbezogen werden (Stichwort: Sammlung von Begriffen auf Flipcharts im Rahmen von Workshops bedeutet noch keine Partizipation).
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Untersuchung der eigentümer- und mietergruppenspezifischen Akzeptanz unterschiedlicher Sanierungslösungen;
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Annotation vom 06.07.2018 - 20:53
von aa65eb9a am 06.07.2018
Weiterer Forschungsbedarf besteht in diesem Kontext insbesondere in folgenden Themenfeldern:
1. Vergleichende Institutionenforschung zu länderspezifischen Ansätzen, die besonders erfolgreich darin waren, dem Ziel des klimaneutralen Gebäudebestands näher zu kom-men und dazu einen innovationsoffenen und dynamischen Regulationsrahmen für Kli-maneutralität im Gebäudebereich entwickelt haben.
2. Modellvorhaben bieten Raum, architektonisch und bauphysikalisch kreative Lösungen zu entwickeln. Zu kombinieren sind dabei bereits durchgeführte Vorhaben, die in retro-spektiven Szenarien darauf abzuklopfen wären, welche weitergehenden Gestaltungsop-tionen man bei veränderten Rahmenbedingungen hätte realisieren können, mit konkret anstehenden Sanierungsprojekten (prospektive Erprobung).
So gibt es – vor dem Hintergrund des verbreiteten Unbehagens der Akteure, die Sanie-rungen im Bestand betreiben – bereits eine Reihe von Versuchen, auch unter dem gel-tenden Regelwerk neue Wege zu beschreiten (so etwa bei der Sanierung des Woh-nungsbestandes der Deutschen Bundesbank in Frankfurt-Eschersheim, bestehend aus 27 Einzel-Objekten mit insgesamt 246 Wohneinheiten). Es bietet sich an, etwa 5-10 solcher Vorhaben auf der Basis des bereits vorhandenen Datenbestandes als fiktives Mo-dellvorhaben durchzuspielen, um aus den so entwickelten Szenarien Erkenntnisse zu gewinnen, die man in realen Modellvorhaben anschließen praktisch erproben würde. Solche Modellprojekte für Lösungen in Bestands-Quartieren könnten etwa auch passi-ve Nutzung von Solarenergie und den Einsatz von Wärmespeichern verknüpfen mit Maßnahmen, die die Wohn- und Lebensqualität für die Bewohner steigern (inkl. Monito-ring der CO2–Effekte und Zufriedenheit der Nutzenden).
In beiden Formen der Modellvorhaben zu berücksichtigen wären zudem mögliche „Rebound-Effekte“, einschließlich der Verlagerung von Problemen aus einem Hand-lungsfeld, wie dem Klimaschutz (SDG 7), auf andere Handlungsfelder, wie dem Umgang mit Chemikalien (SDG 12 mit den Stichworten „Non Toxic Environment“ und „Circular Economy“/“Ressourceneffizienz“).
3. Ausgestaltung der regulativen Rahmenbedingungen, insbesondere im Hinblick auf materielle und prozedurale Vorgaben zu energetischen Modernisierung des Gebäudebe-stands (etwa in Gestalt eines verbindlichen gebäudeindividuellen Sanierungsfahr-planes) und deren adressatenorientierte und bürokratiekostenfreundliche Verknüpfung mit der Förderkulisse, einschließlich eines Klimaschutzfonds, der es erlaubt, ersparte Aufwendungen künftiger Generationen schon jetzt in die klimaschutzorientierte Sanierung des Gebäudebestandes zu verlagern (Verknüpfung der o.g. regulatorischen Emp-fehlungen 1 – 4 und 6).
4. Entwicklung und Erprobung von anwenderfreundlich gestalteten elektronischen Hilfsmitteln, die es den Architekten, Handwerkern und Planern sowie Energieberatern gestatten, jenseits von „Standardlösungen“ gestalterische Alternativen im Hinblick auf ihre CO2- und sonstige Umwelt-Wirkungen verlässlich und ohne allzu großen Aufwand ab-zuschätzen. Dabei ist anzuknüpfen an die vorhandenen Routinen und Erwartungshaltun-gen, um von dort aus die Offenheit für innovative Lösungen zu erweitern und zugleich deren Vorteile für Bau- und Betriebskosten, aber auch im Hinblick auf die Raumbehag-lichkeit und die Umweltziele in einfacher Form zu visualisieren.
5. Modellvorhaben zur Aus- und Weiterbildung der in Punkt 4 genannten Berufsgruppen mit dem Ziel, einen Resonanzrahmen für „lernende Systeme“ in den jeweiligen orga-nisationalen Strukturen zu schaffen.
6. Entwicklung eines Studiengangs für den „Energieberater der Zukunft“, der in Bezug auf klimaneutrale Sanierung Kenntnisse aus Architektur, Bauphysik, Gebäudesystem-technik sowie sozialwissenschaftlicher Konsumentenforschung und Bauwirtschaft verbin-det, um anwendungsorientiert qualifizierte Energieberater hervorzubringen.
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